les trixteurs
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les trixteurs gewagte mischung aus musik, kunstaktion und offene lesung in der brunsviga

"all you need ist love and thomapyrin"

"all you need is love and thomapyrin" lautete der skurrile "arbeitstitel" einer nicht minder bizarren happeningveranstaltung mit dem erläuternden untertitel "musik, kunstaktion, offene lesung", präsentiert im studiosaal der brunsviga von einer gruppe, die sich "les trixteurs" nennt und aus musikern aus heidelberg, marburg und braunschweig besteht.

irgendwo zwischen dem schaffen der bands "element of crime", "einstürzende neubauten" und "can" soll die experimentelle musik der aus vier jungen männern (gitarren) und einer jungen frau (perkussion) bestehenden gruppe sein. das mag zutreffen, denn das verbindende stilmittel ist neben der zuspielung von bandmaterial die rhythmische und harmonisch-melodische monotonie. dieser eindruck wurde verstärkt durch den monotonen sprechgesang des frontmannes in den minimalkompositionen, wobei der inhalt der texte leider wegen der basslastigen und verschwommenen aussteuerung des sounds nicht zu verstehen war. ein soundcheck oder eine nachbesserung an den reglern hätte hier wunder gewirkt, wie überhaupt die präsentation des musikalischen teils einen unfertigen, beliebigen eindruck machte. dass die perkussionistin schon mal auf einer flachgelegten und mikrofonverstärkten kunststoffmülltonne trommelte, ist eher ein gag, der gut zur minimalmusik passte, und zeigte, dass man auch mit "bordmitteln" effekte erzeugen kann, doch ihr gag mit dem rotierenden kopf einer bohrmaschine auf einer gitarrenseite funktionierte nicht überzeugend, besser klappte ihr einsatz auf dem kleinen xylophon. der angekündigte programmpunkt "kunstaktion" sollte die simultane zuspielung von buntbewegten, teils surrealen videobildern sein, die nicht alle der etwa drei dutzend besucher sehen konnten, da sie an der seitenwand mit den videos saßen.

noch ehe die offene lesung begann, hatte es die gruppe mit ihrer musik allerdings geschafft, das publikum um ein gutes dutzend zu reduzieren, doch allzuviel haben sie bei den texten und der verquasten lyrik von jörge petersen nicht verpasst. ein narratives talent mit dialoggespür war da schon eher die physiotherapeutin ina zone, die mit ihren texten über eitle "kunstkenner", die gut beobachtete grenzöffnung von checkpoint charly und mit der humorvollen situationsschilderung eine patientenbehandlung dem programmpunkt "offene lesung" etwas glanz verlieh.
cbe

braunschweiger zeitung, 21. august 2000

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